· 

"Wie man eine Lady verführt" von Martha Waters

 

Autor/in:            Martha Waters

 

Titel:                    Wie man eine Lady verführt

 

Reihe/Band:      Regency Romantics, Band 2

 

Genre:                 Regency Romance

 

Erschienen:        Mai 2022

 

ISBN:                    B09LNJCQZR

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Die junge Witwe Diana, Lady Templeton, und der gutaussehende Jeremy, Marquess of Willingham, sind in der Londoner High Society für ihre scharfen Zungen und offenen Flirtereien bekannt. Eines Abends wird aus einem Schlagabtausch eine handfeste Wette: Wenn Jeremy nicht innerhalb eines Jahres heiratet, zahlt Diana ihm 100 Pfund. Doch dann macht Jeremy noch einen anderen Vorschlag: Nachdem seine letzte Eroberung ihn harsch kritisiert hat, ist er verunsichert bezüglich seines Könnens als Liebhaber. Da er weiß, dass Diana kein Blatt vor den Mund nimmt, schlägt er ihr eine kurze Affäre vor. Die will Diana wiederum nutzen, um Jeremy für andere Damen interessant zu machen und ihn so unter die Haube zu bringen. Aber während Jeremy und Diana sich darauf konzentrieren, Wetten zu gewinnen und Gerüchte zu streuen, laufen sie beide Gefahr, ihre eigenen Herzen zu verlieren ...

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Das Cover zu diesem zweiten Band der Reihe hat diesmal einen hellblauen Untergrund bekommen, von dessen linkem und rechtem Rand lila- und grünfarbene Blumen in die Mitte hineinragen. Der Titel ist in goldfarbener Schrift, während der Name der Autorin in ein leichtes Lila getaucht ist. Beide Angaben sind ein wenig an der rechten Seite und davon ausgehend mittig platziert worden. Linksseitig ist eine Frau in einem roten Ballkleid in der Draufsicht abgebildet, sodass man ein leichtes Einsehen in ihr Dekolleté hat. Im Kontrast zu dieser leicht unsittlichen Darstellung hat sie ihre Hände sittsam vor dem Körper gefaltet und scheint auf etwas zu warten.

Der Titel „Wie man eine Lady verführt“ klingt auf den ersten Blick wie eine Art Leitfaden – eine Anleitung für die entsprechende Epoche, wie man genau dieses Ziel erreichen könnte, wenn man sich nur schlau genug anstellt. Ähnlich wie beim ersten Band „Wie man einen Lord gewinnt“ erwartete ich eine äußerst hitziges Liebesgeschichte und habe mich schon im Vorfeld sehr darauf gefreut, bestimmte Charaktere wieder zu treffen.

 

Charaktere

Lady Diana Templeton ist Witwe und liebt ihre dadurch gewonnene Freiheit über alles. Sie hat ein ganz gutes Vermögen geerbt, will nie wieder in ihrem Leben heiraten und ist durchweg eine selbstständige und sehr künstlerisch begabte Frau. Nach außen hin wirkt sie immer äußerst direkt, stark und frech. Doch kein Mensch in ihrem Umfeld weiß, dass all das nur eine Maske ist, die sie schon seit Jahren in der Gesellschaft zur Schau trägt. Nicht nur ihr älterer Bruder Penvale bekommt regelmäßig ihre spitze Zunge zu hören, doch trotzdem haben die beiden ein recht angenehmes Verhältnis zueinander.

Lord Jeremy Overingthon – oder auch: der Marquess of Willingham – ist ziemlich einsam und allein und das schon eine sehr lange Zeit. Einzig seine Großmutter ist ihm von seiner Familie geblieben, seit sein Bruder, der eigentliche Erbe des Titels, bei einem dummen Unfall ums Leben gekommen ist. Jeremy lebt ein Leben als Taugenichts. Er wechselte ständig seine Bettgespielinnen, hat kein Glück bei Wetten und hat sich geschworen nie in seinem Leben zu heiraten. Der ganzen Welt spielt er etwas vor und setzt sich damit selbst ziemlich unter Druck, obwohl er doch eigentlich nur immer noch in tiefer und verletzter Trauer ist.

 

Schreibstil und Handlung

Der Schreibstil von Autorin Martha Waters war auch in „Wie man eine Lady verführt“ wieder sehr locker, leicht, angenehm flüssig und gut verständlich. Die Wortwahl wurde der damaligen Zeit angepasst, sodass man sich direkt um einige Jahrhunderte zurückversetzt fühlte. Die einzelnen Szenen und Unterhaltungen waren gespickt von humorvollen und witzigen Momenten, hitzigen Wortgefechten, pikanten Themen, großen Entwicklungen und intensiven Gefühlen. Eine für mich perfekte Mischung, die auch eine gewisse Tiefe innehatte, die aber nicht zu ausufernd geschildert oder gar breitgetreten worden ist.

Der grundsätzliche Verlauf der Geschichte war zwar sehr vorhersehbar, hat durch seine ganz besonderen Albernheiten aber doch sehr gut unterhalten und auch die ein oder andere Emotion beim Leser hervorrufen können. Diana und Jeremy als Protagonisten waren überaus sympathisch und liebenswert, geradezu authentisch, dass man nur Freude mit ihnen haben konnte. Auch fand ich es wundervoll, dass wir wirklich all den bereits bekannten Charakteren aus „Wie man einen Lord gewinnt“ wiederbegegnet sind und sie einen doch recht großen Anteil an der neuen Geschichte mit begleitet haben. Insgesamt lässt sich diese Geschichte zeitlich gesehen sehr gut in den Bereich der ‚Regency Romance‘ einordnen, während wir inhaltlich zugleich in die Kategorie ‚Enemies-to-Lovers‘ reingerutscht sind. Dazu haben die kleinen Eifersüchteleien, die Wortgefechte und die zumindest leicht existente Abneigung einander gegenüber wunderbar gepasst und einen großen Teil zur allgemeinen Unterhaltung beigetragen. Klar, stellenweise war es auch mal etwas kindisch und fast sinnlos, aber bei diesem Trope ist das wohl oftmals der Fall.
Zusätzlich wurde in diesem Band auch wieder die dritte Frau der Runde – Emily – sehr stark ins Licht gerückt/gezogen, sodass meine Hoffnung auf ihre eigene Geschichte immer weiter angewachsen ist. Gerne würde ich so verschiedene Unterhaltungen auch endlich mal ‚live‘ mitbekommen und nicht nur deren angedeutete Erwähnung. Ich sehne mich nach dieser Story, warte darauf und hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird.

 

Fazit

Ein toller zweiter Band der „Regency Romantics“-Reihe – das Lesen hat sehr viel Spaß gemacht! Bei einigen kindischen Albernheiten muss man hier und da mal ein Auge zudrücken, da es für den ein oder anderen vielleicht eine Prise ‚too much‘ ist, aber grundsätzlich steht dieser Band für mich auf einer Schwelle mit Band 1 „Wie man einen Lord gewinnt“.

 

Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0