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"One hundred Lovers" von Nicole Obermeier

 

Autor/in:            Nicole Obermeier

 

Titel:                    One hundred Lovers

 

Genre:                 Zeitgenössischer Liebesroman

 

Erschienen:        Januar 2020

 

ISBN:                    978-3-903278-13-4

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Tagsüber wahrt Robyn Ward ihr Image als pflichtbewusste Schulsekretärin, nachts schläft sie als Samantha Bane mit den heißesten Männern Kaliforniens …

Nach den traumatischen Erlebnissen in ihrer Jugend hat Robyn der Liebe abgeschworen. Schneller Sex hingegen verschafft ihr für kurze Zeit Selbstbestätigung und die Anerkennung, die sie so dringend braucht. Was jedoch niemand dieser Männer weiß: Robyn betreibt den berüchtigten Blog One Hundred Lovers, auf dem sie über jedes ihrer heißen Abenteuer berichtet. Als eine große Tageszeitung ihre Kolumnen veröffentlicht, will plötzlich ganz Amerika wissen, wer hinter den verruchten Sexstorys steckt.

Während Robyn allmählich die Kontrolle über den Blog verliert und anfangen muss, ihr Leben zu hinterfragen, taucht plötzlich Ethan auf – der Junge, der ihr einst das Herz brach und für ihre dunkelsten Stunden verantwortlich war. Gibt es für die Liebe eine zweite Chance?

 

Buchtitel und Coverdesign

„One Hundred Lovers“ lässt allein schon vom Titel auf eine heiße Story schließen. Meine Vermutung wäre eine Geschichte um das geheime Leben einer Escort-Dame gewesen.

In golden-glitzernder Schrift ist der Titel auf das Cover gedruckt. Im Hintergrund sieht man handschriftliche Notizen in goldener Farbe auf der unteren und ein in Grautönen gehaltenes Paar auf der oberen Coverhälfte. Vom Mann sind die Augen nicht zu sehen – so bleibt er unerkannt, während die Frau einen verruchten direkten Blick hat.

Mit seinen farblich gut harmonierenden Komponenten wirkt das hübsch gestaltete Cover sehr edel.

 

Charaktere

Robyn Ward war zu Highschool-Zeiten ein hässliches Entlein. Sie war dick und dadurch bedingt mit ihren 17 Jahren ziemlich unsicher und unzufrieden mit sich selbst. Damals war sie schon riesig verliebt in Ethan, doch als es zu einem Date kommt und ihr ein ziemlich schockierender Streich gespielt wird, gerät ihre Welt drastisch aus den Fugen.

Heute, neun Jahre später, lebt sie ein ganz anderes Leben. Sie hat sich stark verändert und ist zu einem absolut heißen Feger geworden und kann nun endlich mit ihrer Schwester mithalten. Wegen ihrer Vergangenheit steht sie mit der Liebe auf Kriegsfuß, führt stattdessen einen Blog über ihre kurzweiligen Sexbekanntschaften und holt sich so ihre Bestätigung.

Ethan Cole ist damals wie heute ein total netter Junge, den man sich gerne als Partner wünschen würde. Schließlich war es nicht seine Schuld, was damals passiert ist. Trotzdem setzt er alles daran, es wieder gut zu machen und für Robyn da zu sein und Zeit mit ihr zu verbringen.

 

Schreibstil und Handlung

Der Schreibstil ist sehr locker und leicht verständlich. Die Seiten flogen nur so dahin, es hat richtig Spaß gemacht. Gut fand ich auch, dass die Blogbeiträge sowie die Erzählungen aus der Vergangenheit nochmal extra kursiv hervorgehoben werden. Auch die vorhandenen Sexszenen waren recht dezent und nicht zu direkt beschrieben, was in Anbetracht eines Liebesromans wahrscheinlich sonst auch nicht mehr gepasst hätte. Letztendlich ist „One Hundred Lovers“ eine Geschichte, für die man etwas weiter ausschweifen musste, aber ich finde auch da sind gute Wege gefunden worden, sodass es nie uninteressant wurde.

Im Moment hadere ich noch ein bisschen mit mir, was meine Erwartungen an diese Story und meine abschließenden Gedanken angeht. Erwartet hatte ich eine Geschichte mit viel Sex und heißen ungezügelten Beschreibungen. Außerdem war meine Vorstellung, dass Robyn Ethan vielleicht aus Versehen auswählt, ihre #100 zu werden oder er ihren Plan von „One Hundred Lovers“ unmöglich macht, sie entlarvt wird, es Beziehungsstress gibt und sie ihren Blog dann aufgeben muss. Aber an diesem Buch hat nichts meinen Erwartungen entsprochen. – Es war viel besser!

„One Hundred Lovers“ ist viel mehr als eine erotische Liebesgeschichte. Die Story hat wesentlich mehr Tiefgang und Emotionen. Es geht um die Entwicklung einer unsicheren Frau zu mehr Selbstbewusstsein und Akzeptanz, denn nur wer sich selbst liebt, kann auch von anderen geliebt werden. Das ist auch sehr an den leicht romantisierten Blogeinträgen deutlich geworden.

 

Fazit

Meine Erwartungen wurden in jeglicher Hinsicht übertroffen. Ein Buch über das Thema Selbstliebe mit sehr herzzerreißenden und emotionalen Gefühlszuständen hatte ich nicht erwartet, aber hat mich letztendlich wesentlich glücklicher gemacht, als es ein Erotikroman es hätte tun können. Ich habe sehr mit Robyn mitgelitten und -gefiebert und bin riesig froh, dass sie am Ende das gefunden hat, was sie verdient hat – eine wundervolle süße und intime Beziehung zu dem Kerl, den sie schon immer geliebt hat.

 

Bewertung: 5 YYYYY von 5 Sternen 

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