Autor/in: Sarah Sprinz
Titel: What if we drown
Reihe/Band: University of British Columbia, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7363-1448-1
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag und der Lesejury zur Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich.
Ein Neuanfang – das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete …
Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover von „What if we drown“, dem ersten Band der „University of British Columbia“-Reihe von Sarah Sprinz, wirkt, als würde es ein dunkles und äußerst tiefes Meer abbilden. Es erinnert mich an schäumende Gischt, wilde See und eventuelle Ansätze eines Ufers. In Kombination mit dem Titel, der auch das Wort „ertrinken“ innehat, könnte man einerseits einen Bezug zum Hobby der Protagonisten herstellen oder aber ihn auf emotionale Art und Weise deuten. Natürlich wäre grundsätzlich auch ein Mix aus beidem als Bezugsquelle möglich.
Charaktere
Laurie, auch bekannte als Laurence Cavelle, ist Medizinstudentin im ersten Semester an der UBC. Vor nicht allzu langer Zeit hat sie ihren Stiefbruder Austin, der für sie wie ein bester Freund und Vorbild war, in einer äußerst tragischen Nacht verloren. Seitdem ist sie ziemlich verletzlich, unsicher und äußerst stur in ihrem Plan, ihrem toten Bruder all seine Träume und Pläne zu verwirklichen. Neben ihrer besten Freundin Amber scheint sie kaum jemandem in ihrem Leben als Freund bezeichnen zu können, was sich mit ihrem Umzug wegen des Studiums auf einmal ändert, als sie in der WG von Emmett und Hope landet.
Sam(uel) Averett ist ebenfalls Medizinstudent, Laurie aber schon um einiges voraus. Sein Leben ist bisher nicht immer in gerade Bahnen verlaufen, denn er hatte das Studium zunächst an einer anderen Universität begonnen, bis er dann doch an die UBC gewechselt hat. Er hat eine Menge guter Freunde neben seinen besten Freunden Teddie und Cole, trinkt keinen Alkohol und liebt das Kiten als Hobby über alles. Er ist freundlich und nett, attraktiv und ein ziemlicher Good Guy.
Schreibstil und Handlung
„What if we drown“ ist in der ersten Person durchgehend aus Lauries Sicht geschrieben und sorgt so dafür, dass man einen wahnsinnig intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt nehmen kann. Es gibt kleinere Zwischenkapitel, die sich inhaltlich rein um den verstorbenen Stiefbruder Austin drehen, die dafür sorgten, dass man auch seine Person sehr gut kennenlernen konnte, obwohl er nicht mehr präsent ist. Sarah Sprinz‘ Schreibstil ist unglaublich angenehm und flüssig zu lesen, sodass man das Buch grundsätzlich in einem Rutsch hätte verschlingen können. Ihre Wortwahl und die verschiedenen Beschreibungen sorgten dafür, dass mich diese Geschichte emotional sehr mitreißen konnte und die traurigen Szenen auch mich wirklich intensiv berührt haben. Durch sie konnte ich so unerwartet tief in Lauries Persönlichkeit eintauchen, wie es nur selten bei Charakteren der Fall ist, was der Story eine Menge Tiefgang verliehen hat.
Inhaltlich bietet „What if we drown“ eine sehr schockierende Story mit einigen überraschenden Geschehnissen und Wendungen. Zu Beginn war die Stimmung grundsätzlich sehr negativ behaftet, durch Lauries Trauer, allerdings liefen einige Dinge für sie sehr schnell sehr gut, sodass ein sehr starker emotionaler Kontrast deutlich geworden ist. Leider wirkten besonders die Schlag auf Schlag geschehenden positiven Aspekte in ihrem Leben dadurch etwas unrealistisch und ließen mich ein wenig zweifeln.
Aufgefallen ist mir auch, dass im Laufe der Geschichte einige Dinge angesprochen werden, die unheimlich wichtig sein müssen in den betreffenden Momente, aber im Nachhinein gar nicht weiter beachtet werden – was den zunächst recht ernst wirkenden Momenten ein wenig an Emotionalität nimmt. In diese Sparte passt auch ganz gut rein, dass man sehr viele neue Personen in Lauries Leben kennenlernt, wie z.B. ihre WG-Mitbewohner Emmett und Hope oder ihre neuen Freunde rund um Kian und Teddie, die allerdings leider sehr schnell in Vergessenheit geraten und gar keine richtige Rolle abbekommen haben – dabei mal außen vorgelassen, um wen sich die nächsten Bände der Reihe drehen.
Das Ende der Geschichte und Sam und Laurie kam mir, wenn ich den ganzen emotionalen Ballast der beiden betrachte und auch ihre unterschiedlichen Gedankenspiele, zum Auslaufen der Story leider viel zu schnell. Es war zwar emotional, verlor allerdings an Intensität, wenn man bedenkt, wie lange solche Momente vorher durchdacht und durchgegangen worden sind, im Vergleich zum jetzigen Abschluss der Handlung.
Fazit
Ein tolles und emotionales Buch mit einer Menge Tiefgang, was mich wirklich begeistern konnte! Es hatte zwar auch ein paar kleinere Macken, aber ich will trotzdem unbedingt mehr von der Reihe und auch von der Autorin lesen.
Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen
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