Autor/in: Katie Weber
Titel: Hurt me gently
Reihe/Band: Wrecked, Band 2
Genre: New Adult
Erschienen: Oktober 2018
ISBN: 978-3964433640
Diese Rezension basiert auf einem selbst gekauften Exemplar und erfolgte vollständig auf freiwilliger Basis.
Klappentext
„Dank ihr bekommt mein Leben wieder einen Sinn.“
Grayson Lockwood hat alles, was er sich nur wünschen kann und gleichzeitig nichts, was von Bedeutung ist. Der junge Alleinerbe eines Milliardenkonzerns bekommt nie genug und nur Drogen scheinen sein Verlangen nach Mehr und den bitteren Schmerz in seinem Inneren für einen kurzen Moment zu stillen. Bis er eines Nachts bei einem seiner Abstürze Eden begegnet, die ihn unerwartet vor dem Fall bewahrt und Grays Interesse weckt. Denn das scheinbar traumatisierte Mädchen mit den geheimnisvollen Augen, die ihn an den Atlantik erinnern, spricht nicht – ganz egal, was er versucht. Und das will der rastlose Junggeselle unbedingt ändern. Denn Gray ahnt vom ersten Moment an, Eden könnte genau das Abenteuer sein, auf das er sein Leben lang gewartet hat.
„Dank ihm schaffe ich es endlich zu verzeihen.“
Eden Larson hat alles verloren. Seit eines traumatischen Erlebnisses lebt die junge Frau auf eigenen Wunsch zurückgezogen in einer psychiatrischen Einrichtung. Denn das, was sie gesehen hat, scheint unvergesslich und grausam. Seit diesem tragischen Tag, der ihr Leben für immer veränderte, schweigt sie. Nicht einmal mit ihrem Therapeuten hat sie je ein Wort gesprochen. Doch dann platzt plötzlich Gray in ihr Leben und wirkt genauso zerstört und kaputt, wie sich Eden fühlt. Sie weiß, sie sollte sich schleunigst von ihm und seinen bösartigen Launen fernhalten, schafft es aber nicht, ihn mit seinem Schmerz und dem Drogenproblem alleinzulassen. Unerträgliche Schuld nagt an ihr und sie beschließt, diesmal alles richtig zu machen und Gray vor sich selbst zu retten.
Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Der Titel des zweiten Bandes ist ähnlich dem Ersten aus der Reihe. Auch „Hurt me gently“ hat in meinen Augen wieder einen märchenhaften Anklang. Mittlerweile ist mir auch bei diesem zweiten Band klar geworden, was es mit dem Reihentitel „Wrecked“ auf sich hat, abgesehen von der Übersetzung („Zerstört“) aus dem Englischen. Jeder der männlichen Protagonisten hat ein tiefsitzendes Problem, was sein Leben ruinieren könnte, wenn er es nicht bald in den Griff bekommt und es scheint mir so, als wären nur die weiblichen Protagonistinnen in der Lage sie wieder zusammen zu flicken.
Die Grundfarbe des Covers ist wieder schwarz, allerdings zieht sich diesmal ein glitzernder silberner Streifen von links oben nach rechts unten. In der rechten oberen Hälfte ist diesmal auch ein Mann mit leicht verwuschelten Haaren abgebildet und keine Frau. Auf jeden Fall passt die Gestaltung sehr gut zum ersten Band.
Die zwanzig verschiedenen Kapitel beginnen mit einem Vorhang aus Farbtupfern, unter denen die jeweiligen Nummern angegeben sind. Stilistisch gefällt mir dies wieder sehr gut.
Grundsätzlich ist es toll, dass auch hier das innere Design des Buches beibehalten worden ist, auch wenn ich wieder anmerken möchte, dass die Schriftgröße und die Abstände zu den Seitenrändern sehr groß sind und somit auf den Seiten weniger Text gedruckt ist als in anderen Taschenbüchern.
Charaktere
Eden Larson ist wahrhaftig ein kleines Dornröschen – sie schläft viel und redet nicht. Nachdem sie einen traumatischen Verlust erlebt hat, versperrt sich ihr Körper in einer Art Schutzreaktion. Trotz ihren Problemen ist sie eine sehr starke Frau, denn sie schafft es zu anscheinend nötigen Mitteln zu greifen und sich selbst einzuweisen. Leider ist ihr Vertrauen in andere Menschen sehr stark geschädigt. Eden war mir vom ersten Moment an sympathisch. Ich mochte sie wirklich sehr und am meisten begeistert hat mich ihre Entwicklung bei Grayson.
Grayson Lockwood ist mir schon im ersten Band der „Wrecked“-Reihe sehr ans Herz gewachsen. Von den Jungs war er direkt der sympathischste. Aber der Schein trügt. Zunächst hatte er wie ein lebensfroher Dummkopf gewirkt, der ständig auf Spaß in allen möglichen Formen aus ist, aber je näher man ihn kennenlernt, stellt man fest, dass er eine ziemlich verletzliche Seite hat und mit dem Gefühl von Einsamkeit nicht umgehen kann. Eden ist die erste, die in ihm den Wunsch erweckt clean zu werden und ich finde es bewundernswert, wie er an dieses Ziel herangeht.
Beide Protagonisten haben mich direkt überzeigt. Sie symbolisieren für mich eine viel tiefere Bedeutung des Lebens. Es ist nicht immer alles einfach oder perfekt. Allerdings kommen mit der Zeit Veränderungen und diese kann man positiv beeinflussen. Darin spiegeln sich auch ihre charakterlichen Entwicklungsstufen wider.
Schreibstil und Handlung
Die Kapitel aus „Hurt me gently“ sind jeweils aus der Sicht von Eden und Grayson geschrieben, verwendet wurde die ICH-Form. Dadurch ist auch garantiert, dass man sich besser in die beiden Protagonisten hineinversetzen kann.
Der Schreibstil ist flüssig und ich habe mich wieder direkt in die Geschichte hineingefunden. Es gibt einige überaus emotionale und tragische Momente, aber auch besonders die Szenen zwischen Gray und Eden sind sehr liebevoll gestaltet. Aber auch ernstere Themen als die eine Prise Humor und Leidenschaft kommen in diesem Band nicht zu kurz und sind meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und verpackt worden.
Auch Band zwei ist in sich abgeschlossen. Jedoch sollte ich erwähnen, dass jegliche Charaktere aus dem ersten Band wieder auftauchen und auch ihren Platz in der Geschichte haben. Wer also eine kleine Verwirrung umgehen möchte, liest die Reihe am besten in der richtigen Reihenfolge.
Fazit
„Hurt me gently“ hat mir sogar noch besser gefallen als „Love me lordly“. Gerne würde ich das auf meiner Bewertungsskala auch deutlich machen, aber leider habe ich mich nur für ein 5-Sterne-Bewertungssystem entschieden. Wieder konnte mich Katie Weber absolut überzeugen. Die Harmonie zwischen Eden und Gray war fantastisch und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wer hier eigentlich gerade wen rettet. Auch die erneute Märchenadaption bezogen auf „Dornröschen“ hat mir sehr gut gefallen und ich bin neugierig, ob ich in den Folgebänden eventuell noch erfahren werde, was es damit auf sich hat. Eden und Grayson als Protagonisten haben mich komplett überzeugt, denn sie waren durchweg authentisch gestaltet. Und jetzt freue ich mich auf den dritten Band „Crush me tenderly“.
Bewertung: 5 YYYYY von 5 Sternen
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