Autor/in: Suki Bluhm
Titel: Liebe auf High Heels
Reihe/Band: Willkommen in Engeltal, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2020
ISBN: 9798637845286
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise für eine Werbekampagne von der Agentur Mainwunder und der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
Neuanfang in der Kleinstadt – Liebe inklusive. Oder doch nicht?
Isabellas Leben liegt in Scherben. Frisch von ihrem Verlobten getrennt und ohne Job macht sie sich auf den Weg, um ihre beste Freundin Emma zu besuchen. Von der norddeutschen Großstadt in die süddeutsche Provinz. Im Gepäck nichts als High Heels, Kostüme und Tränen. Doch in der zauberhaften Kleinstadt Engeltal findet sie nicht nur Trost und Unterstützung von Emma, sondern gleich drei unvergleichliche neue Freundinnen.
Und auch der ehemalige Fußballprofi Chris, von dem sie sich unwiderstehlich angezogen fühlt, spielt schon bald eine nicht zu unterschätzende Rolle in ihrem Leben. Auch, wenn sie es sich zu Beginn nicht eingestehen möchte, lässt Chris schon bald ihr Herz schneller schlagen und die Schmetterlinge in ihrem Bauch fliegen. Ist das der Mann ihrer Träume, mit dem sie endlich die romantische Liebesgeschichte erleben kann, die sie sich schon immer gewünscht, aber eigentlich schon abgeschrieben hat?
Eine Liebesgeschichte rund um wahre Freundschaft, Gefühle und die ganz große Liebe.
Buchtitel und Coverdesign
Der Titel lässt auf eine romantische Geschichte mit einer eventuell leicht durchgeknallten Protagonistin schließen, frei nach dem Motto: ihrem Traumprinz aufgrund ihrer Schuhe vor die Füße gestolpert. In Kombination mit dem Klappentext vermute ich, dass dabei auch der große Kontrast vom Stadt- zum Landleben eine etwas größere Rolle spielen könnte.
Das Cover erinnert an eine malerische Kleinstadt, die am unteren Buchrand abgebildet ist. Es wirkt sehr gemütlich und auch durch die herbstlichen Farben bekommt die Abbildung einen leicht romantischen Touch. Hinzu kommt, dass über dem Titel, welcher sich mittig über die gesamte Breite des Buches in zwei Zeilen erstreckt, ein sehr verliebt aussehendes Pärchen Nase an Nase abgebildet ist, die sehr intensiv die Nähe zueinander zu suchen scheinen. Im Großen und Ganzen ein sehr gemütliches und süß gestaltetes Cover.
Charaktere
Isabella steckt gerade in einer schlechten Phase ihres Lebens fest. Ihren Freund hat sie dabei erwischt, wie er mit einer anderen Frau in ihrem Bett Sex hat, von Arbeit wird sie überhäuft und schließlich gekündigt und übrig bleibt nur die Flucht zu ergreifen. So schnappt sie sich kurzerhand ein paar wenige Klamotten und reist mir nichts dir nichts zu ihrer besten Freundin Emma, die sie seit gefühlten Ewigkeiten nicht gesehen hat und sucht dort nicht nur Erholung, sondern auch einen Neuanfang. Isabella ist eigentlich eine sehr lebensfrohe junge Frau, aber wenn sie einmal in einem emotionalen Sumpf zu stecken scheint, kommt sie da nur schwer von allein wieder heraus. Ihr gesamtes Wesen wirkte sehr sprunghaft und teilweise auch etwas naiv.
Chris ist ein sehr bekannter Ex-Fußballprofi, der sich nach einem tragischen Unfall, bei der er seine Frau und Tochter verloren hat, in der Kleinstadt verkrochen hat, um zu vergessen. Er ist reich, attraktiv und der einzige regelmäßige Kontakt, den er pflegt, ist seine beste Freundin Sandra. Chris wirkte öfter ziemlich stur und festgefahren in seinem Denken. Auch war er sehr sprunghaft veranlagt, wenn er sich Gedanken über etwas gemacht hat und sie immer kurze Zeit später wieder komplett verworfen hat. Es wirkte, als würde er seinem eigenen Glück vehement im Weg stehen.
Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Suki Bluhm war sehr flüssig und direkt, teilweise für meine Begriffe allerdings etwas zu hektisch. Grund hierfür war meiner Meinung nach, dass es nur wenige Beschreibungen gegeben hat, die eigentlich immer mal als Platzausfüller dienen, hier allerdings dauerhaft strikt die Handlung vorangetrieben worden ist, sei es in Begegnungen, Gedanken o. Ä. Auch war der sprachliche Ausdruck teilweise etwas verwirrend. Wenn man bedenkt, dass „Liebe auf High Heels“ von erwachsenen Protagonisten handelt, war die Sprache vermehrt zu jugendlich angehaucht. Es war nicht altersentsprechend formuliert bzw. ausgedrückt. An anderen Stellen wiederum wurde sich sehr überzogen und gewählt ausgedrückt, sodass es ein ständiges Hin und Her gewesen ist, den sprachlichen Ausdruck betrachtend. Einige Konversationen innerhalb der Geschichten machten auf mich leider auch einen sehr gezwungenen Eindruck, sodass mich die Story nicht richtig für sich vereinnahmen konnte. Gut gefallen hat mir, dass die einzelnen Kapitel jeweils abwechselnd aus den Sichtweisen der Protagonisten Isabella und Chris geschrieben worden sind, sodass man einen sehr guten Einblick in die beiden Charaktere bekommen konnte. Auch, dass bei jedem Kapitel ein Songtitel als Überschrift gewählt worden ist, der ein bisschen anteasert, worum es die nächsten Seiten gehen soll, war sehr gelungen.
Die Handlung in „Liebe auf High Heels“ war von Klischees nur so überhäuft und leider absolut vorhersehbar. Deshalb brauchte ich auch beim Lesen des Öfteren eine Pause, denn irgendwie konnte ich es nicht ertragen. Ich mag zwar Klischees, aber nicht, wenn sie in einer übertriebenen Masse auftreten – das ist dann einfach zu viel. Der eigentliche Handlungsstrang des Buches von Isabellas verschiedenen Optionen hin zu der anlaufenden Beziehung zwischen ihr und Chris war größtenteils sehr realitätsfern dargestellt. Es ging alles viel zu einfach und wirkte dadurch unglaubwürdig. Dadurch fehlte es der Geschichte letztendlich dann auch an Tiefe, denn auch die Charaktere wirkten auf mich sehr platt mit ihrem kindischen Verhalten, ihrer Naivität und ihrer teilweise einfach nur hirnrissigen Gedankenwelt. Für erwachsene Personen waren ihre Handlungen zeitweise absolut nicht nachvollziehbar, weshalb ich mich leider auch nicht mit ihnen identifizieren konnte. Aber ich muss sagen, dass mir z.B. die Nebencharaktere und die Atmosphäre der Kleinstadt Engeltal sehr gut gefallen hat. Die Stadtbewohner waren alle sehr nett und hilfsbereit, wie man es sich in einem kleinen Örtchen auch vorstellen würde, wo jeder jedem hilft und auch Isabellas neu gewonnenes Freundinnen-Trio versprühte in seiner Individualität seinen Charme.
Fazit
Nach dem Klappentext gehend hatte ich eine vielversprechende Liebesgeschichte mit ihrem ganz eigenen Charme erwartet, allerdings haben mir leider die recht platten Charaktere, überspitzte Handlungen und fehlende emotionale Tiefe den Spaß an der Geschichte genommen.
Bewertung: 2 YY von 5 Sternen
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