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"Beyond Redemption" von Grace C. Node

 

Autor/in:            Grace C. Node

 

Titel:                    Beyond Redemption

 

Reihe/Band:      Beyond Redemption, Part 1

 

Genre:                  Erotikroman

 

Erschienen:        Juli 2020

 

ISBN:                    978-3-96631-016-1

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin und dem Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Wie tief muss die Begierde sein, um sich auf das Verbotene einzulassen.

June Martin, die Erbin des Familienunternehmens ist nicht nur heiß wie Feuer, sondern auch kalt wie Eis. Sie hält ihre kühle Fassade am Tag aufrecht und am Abend ist sie die verbotene Sünde, die sich jeder Mann in seinen Fantasien wünscht.

Als Thomas Nolan auf die Königin des Eises trifft, versucht er alles um das Eis zu schmelzen, das sie umgibt, doch selber verbirgt er viele Geheimnisse. Eine heiße Affäre bringt sie beide an den Rand des Abgrunds.

Wie tief können sie stürzen, wenn es verboten sinnlich wird?

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Dieses Buch verspricht, im Hinblick auf den Titel und die Covergestaltung eine äußerst heiße und überaus sinnliche Geschichte, denn „Beyond Redemption“ bedeutet so etwas wie ‚über die Erlösung hinaus‘ und macht definitiv neugierig auf mehr. Auf dem Cover ist ein Mann mit freiem ziemlich muskulösem Oberkörper abgebildet, der allerdings, da kein Kopf zu sehen ist, vollkommen anonym bleibt. Diese Tatsache verleiht der Geschichte einen leicht geheimnisvollen Touch.

 

Charaktere

June Martin ist teilhabende Geschäftsführerin im Familienunternehmen ihres Vaters, welches sich auf den Bau von Luxusyachten spezialisiert hat. Sie scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, denn auf der einen Seite ist sie eine ziemliche kalte und berechnende Geschäftsfrau, während sie sich auf der anderen Seite heiß und verrucht gibt. An ihrer Vergangenheit hat sie schwer zu knabbern, denn nicht nur ihre Mutter hat sie früh verlassen, sondern auch ihr Ex sie betrogen und fast wäre sie mehrfach Opfer verschiedenster Gewaltverbrechen geworden. Diese verschiedenen Ereignisse lasten so schwer auf ihr, dass sie, wenn auch nur widerwillig, eine Therapeutin besucht, um den Boden unter ihren Füßen wieder zu finden.

Thomas Nolan ist ein knallharter Geschäftsmann, äußerst zielstrebig und unglaublich geheimnisvoll. Er wirkt unberechenbar und hat eine sehr gefährliche, wenn auch intensive, Ausstrahlung. Er arbeitet für einige hochrangige Mitglieder fernöstlicher Länder und dient als Kontaktperson bei den verschiedenen Aufträgen für die neu angeforderten Yachten der Steinreichen. Aber auch er nagt nicht am Hungertuch, hat viele Kontakte und über all die Jahre ein beachtliches Vermögen angehäuft. Körperlich gesehen wird er als wahnsinnig attraktiv und anziehend beschrieben, während er vom Typ her auf mich extrem besitzergreifend und auch mysteriös wirkt, mit all seinen Regeln und Geheimnissen.

 

Schreibstil und Handlung

Der Schreibstil in Grace C. Node‘s „Beyond Redemption“ hat mich nicht zufriedenstellen können. Grundsätzlich war die Wortwahl recht flüssig und man war inhaltlich sehr auf hochsprachliche Formulierungen bedacht, wobei es leider immer wieder Wörter gab, die für vereinzelte Szenen viel zu hochtrabend waren, als dass sie an der betreffenden Stelle authentisch gewirkt haben. Auch waren einzelne Szenenabschnitte sehr langwierig ausgedrückt, bis man endlich mal zu einem Punkt gekommen ist. Zusätzlich haben sich inhaltlich auch einige Passagen wiederholt oder hatten nur minimale Abweichungen, dass ich mich teilweise fühlte, als hätte ich die betreffenden Stellen bereits gelesen, obwohl eigentlich ein Fortgang der Story zu erwarten gewesen ist. Die Kapitel hatten keine Nummern oder gar Überschriften, sondern sind nach verschiedenen Farben gekennzeichnet worden. Vermutlich, um inhaltlich gewisse Gefühlsassoziationen hervorzurufen, was allerdings ohne jegliche Farbkenntnisse nur sehr schwierig nachzuvollziehen gewesen ist.

Inhaltlich bot dieses Buch eine unglaubliche Menge an Handlungssträngen: von Junes Vergangenheit über die von Thomas‘, von einer drohenden Gefahr hin zu der intensiven Anziehungskraft zwischen den beiden, von der geschäftlichen Handlung betreffend die Yachten-Firma über verschiedene Regierungsgeschäfte, etc. Es wird deutlich, dass für die Geschichte sehr viel Stoff zur Verfügung stand, wobei ich leider sagen muss, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass inhaltlich irgendein Part davon wirklich zu Genüge ausgeführt worden ist. Klar, „Beyond Redemption“ ist erst der erste Teil einer Trilogie, aber bei mir haben diese große Menge an offenen Fragen einfach nur Verwirrung hinterlassen. Das Buch ist wahnsinnig dick und wenn ich all die angefangenen Handlungsstränge bedenke, ist um vieles einfach nur sinnlos umhergeredet worden, ohne dass es zu einem Ziel führte, dass ich der Meinung bin, dass man einiges auch sehr viel kürzer hätte fassen können.

Leider bin ich mit den Charakteren, besonders mit den beiden Protagonisten der Geschichte, so absolut nicht warm geworden. June war für mich eine psychisch kranke Person, mit einer eindeutig gespaltenen Persönlichkeit, die in vielerlei Situation für ihr Alter einfach nur verdammt naiv gewesen ist und sich, vor allem ihre Vergangenheit betreffend, einiges wirklich selbst zuzuschreiben hatte. Und Thomas, sorry, aber Thomas ist wirklich einfach ein besitzergreifendes Ar******h, der größtenteils absolut unangemessen mit Frauen umgeht und denkt, nur weil er reich ist, kann er sich alles erlauben. An beiden gab es also eine Menge Charakterzüge, die mir absolut unsympathisch waren und mit denen ich mich auch im Laufe der Geschichte nicht anfreunden konnte.

Dieser erste Part der Geschichte um June und Thomas ist im Bereich „Erotik“ angesiedelt, wobei ich auch da leider kritisieren muss, dass nach ca. einem Drittel der Geschichte in meinen Augen nicht mehr viel Erotik zum Vorschein kam. Nicht, weil es keine expliziten Szenen mehr gegeben hätte – nein, die gab es eindeutig mehr als genug – sondern eher, weil ab einem gewissen Punkt X eben diese Szenen nur noch strikt nach Schema F abgelaufen sind und es kaum mehr irgendwelche veränderten Variablen gegeben hat. Vor allem sehe ich aber auch sehr kritisch, dass gerade am Anfang der Geschichte die Menge an Sex die eigentliche Handlung sehr stark überlagerte und so zusätzlich Seiten generiert worden sind, die in meinen Augen nicht gut gefüllt worden sind. Erst gegen Ende, ca. im letzten Viertel des Buches, trat eine wirklich existierende Handlung wieder in den Vordergrund, was allerdings leider die bei mir vorhergehend eingetretene Langeweile nicht wieder gut machen konnte.

Am Ende des Buches findet sich ein QR-Code zum Scannen, wo man, wenn man die Geschichte richtig gelesen und das Passwort herausgefunden hat, zu einer Art Bonusbereich kommt, in dem die Autorin nochmal ihre Gedanken zu den Charakteren und der Handlung erklärt. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass es bei einer Geschichte nicht notwendig sein sollte, dass man als Autor nochmal jegliche Charakterzüge oder Handlungsteile einer Geschichte erklären muss, allerdings war es hier definitiv notwendig. Am Ende konnte ich einiges besser verstehen, aber da das sicher kein Normalfall ist, werde ich das in meiner Bewertung auch nicht einfließen lassen, da es schließlich kein der Geschichte zugehöriger Part ist.

 

Fazit

Leider war die Geschichte von June und Thomas absolut nicht mein Fall. Am Anfang ein guter Einstieg, mit sinnlichen Szenen, der eigentlich Lust auf mehr machte, wurde allerdings durch Wiederholungen und Ausschweifungen im Laufe des Handlungsfortgangs immer langweiliger. Ich hatte das Gefühl, mit diesem Buch nichts Ganzes und nichts Halbes in den Händen zu haben und bin somit wirklich sehr enttäuscht. Ich werde wohl auch die weiteren Bände nicht lesen.

 

Bewertung: 2 YY von 5 Sternen  

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