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"Zweite Chance für die Liebe" von Emma S. Rose

 

Autor/in:            Emma S. Rose

 

Titel:                    Zweite Chance für die Liebe

 

Genre:                 Liebesroman

 

Erschienen:        Oktober 2015

 

ISBN:                    9781518722769  

 

Transparen

Diese Rezension basiert auf einem selbst gekauften Exemplar und erfolgte vollständig auf freiwilliger Basis.

 

Klappentext

Es heißt, Zeit heilt alle Wunden. Aber ist sie auch in der Lage, deinen Hass in Liebe zu verwandeln?

Becca hatte es bisher nicht leicht. Lange wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt. Jahre später glaubt sie, darüber hinweg zu sein und Kontrolle über ihr Leben zu haben.

Bis Marin plötzlich vor ihr steht.

Einst hat er ihr sehr wehgetan, doch nun erkennt er sie nicht wieder. Für Becca wäre dies die perfekte Chance, sich an ihm zu rächen. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto verwirrender werden ihre Gefühle. Martin hat sich verändert, und erstaunlicherweise mag sie diese neue Version. Was aber geschieht, wenn sie sich in ihn verliebt? Kann sie mit den Erinnerungen umgehen? Und wie wird er reagieren, wenn er erfährt, wer sie wirklich ist?

 

Buchtitel und Coverdesign

Das Cover ist in bordeaux-rot-goldenen Farben gehalten und recht abstrakt gestaltet. Die Farbkombination ist schlicht und passt gut zusammen, aber leider wirkt auf mich die ganze Aufmachung des Buches eher laienhaft, als dass es mich äußerlich sonderlich ansprechen würde. Der Titel „Zweite Chance für die Liebe“ verspricht eine tragische Lovestory mit sehr vielen Enttäuschungen. Im Zusammenspiel von Klappentext und Titel vermute ich aber fast, dass die Auflösung der Geschichte schon direkt verraten wurde.

 

Charaktere

Rebecca, oder Becca (wie sie sich nennt) – oh Gott war es merkwürdig, ständig meinen Namen zu lesen – wurde früher gemobbt, denn sie war ziemlich dick und bei Weitem nicht die Hübscheste. Sie ist eine ziemlich zurückhaltende Person und neigt dazu, absolut alles zu zerdenken. Nach dem Beenden der Schule hat sie angefangen in der Kneipe ‚Durstlöscher‘ zu arbeiten und hat dort, neben ihrer Chefin Lisa, auch in ihrem Kollegen Leo ein paar Freunde gefunden.

Martin war früher immer der coole Typ und hat sich über eine Menge Menschen lustig gemacht und diese gemobbt. Darunter war auch Becca. Mittlerweile ist er nett und zuvorkommend. Er ist „normal“ und nicht mehr der gemeine Kerl von früher.

 

Schreibstil und Handlung

Die Geschichte ist in der dritten Person des allwissenden Erzählers geschrieben, aber auch so, dass man grundsätzlich mehr Informationen über Becca als über Martin erfährt. Mir hat der Schreibstil nicht wirklich zugesagt. Szenenbeschreibungen waren bis aufs Extrem ausgeschmückt, wodurch die Handlung sehr langatmig wirkte, und auch die Erzählung fühlte sich für mich sehr steif an, sodass sie mich absolut nicht fesseln konnte.

Inhaltlich ist „Zweite Chance für die Liebe“ eine typische Story, aus der man sehr viel hätte machen können. Leider war die Handlung so mit Klischees überhäuft, dass es mir überhaupt keinen Spaß gemacht hat die Geschichte zu lesen. Zum Beispiel war Becca früher dick und auf einmal ist sie das nicht mehr, weil sie an sich gearbeitet hat. Oder Martin, der sie früher gemobbt hat, verliebt sich jetzt in sie – um nur mal zwei kleinere Beispiele zu nennen. So klischeebehaftet wie der Grundinhalt des Buches war, war auch die sich aufbauende Beziehung zwischen den Protagonisten – sowohl die Dates als auch jegliche Gefühle, die die beiden füreinander entwickelten, waren völlig überzogen dargestellt.

Durch den oben angedeuteten Schreibstil und diese überzogenen Darstellungen konnten mir bei dieser vermeintlichen Liebesgeschichte leider überhaupt keine Emotionen vermittelt werden.

Auch ist mir negativ aufgefallen, dass es bedingt durch Beccas bisher nicht verarbeitete Vergangenheit, immer wieder Situationswiederholungen gab, die immer wieder aufs Neue geschildert wurden, obwohl man sie bereits mehrere Male gelesen hatte. Klar, Mobbing ist Nichts, was man einfach unter den Tisch kehren kann, das möchte ich damit auch gar nicht sagen – aber wirklich exakt dieselben Szenen und Situation mehrfach zu schildern, um Ängste der Protagonistin zu unterstreichen sind für mich nicht spannend. Und aus eigener Erfahrung muss ich auch sagen, dass einige von Beccas Verhaltens- und Denkweisen für mich fernab jeglicher Realität waren.

Und wo ich gerade schon bei Becca als Charakter bin, muss ich generell auch anmerken, dass alle beide für ihr Erwachsenenalter sich eigentlich immer noch viel zu kindisch und unreif benehmen. Auf mich wirkten Becca und Martin, als hätten sie sich seit der Pubertät nicht mehr weiterentwickelt und ich denke, dass es daran und am Schreibstil gelegen haben könnte, dass ich zu keinem von beiden einen wirklichen Zugang gefunden habe.

 

Fazit

Dieses Buch ist im Zuge der Valentinsbox des Online-Shops buchmaedchen.de bei mir eingezogen und eben durch dieses Motto hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte. An dieser Stelle möchte ich festhalten: Meine Rezension bezieht sich ausschließlich auf das Buch und nicht auf die Box oder deren sonstige Inhalte.
Für mich war „Zweite Chance für die Liebe“ ein ziemlicher Flop. Viel zu übertrieben, übermäßiger Kitsch und sehr langatmig. Hat mich absolut nicht überzeugen können – sehr schade.

 

Bewertung: 2 YY von 5 Sternen 

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