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"Berührt" von Emely Delphy

 

Autor/in:            Emely Delphy

 

Titel:                    Berührt

 

Reihe/Band:      Playroom 10, Band 1

 

Genre:                 Erotikroman

 

Erschienen:        September 2019

 

ISBN:                    978-1795094047

 

Transparenz und Anmerkung

Diese Rezension basiert auf einem gewonnenen Exemplar und erfolgte vollständig auf freiwilliger Basis. Außerdem ist diese Rezension bereits etwas älter, weshalb einige Punkte nicht so intensiv beleuchtet worden sind, wie das mittlerweile bei mir der Fall ist. Sie wurde, soweit möglich, überarbeitet, um für den Release der „Welcome back to the Playroom: Jesse“ Kurzgeschichte am heutigen Tag erneut hochgeladen zu werden.

 

Klappentext

Jetzt hast du die Chance, die Ketten zu sprengen, die dich lange genug festgehalten haben. Bist du nicht neugierig, Yelda? Es gibt keine Zufälle, oder?

Ein Ort, an dem Yelda für eine Nacht als Servicekraft aushelfen soll. Ein Ort, der sie verändern wird. Der alles verändern wird. Für immer. Willkommen im Playroom 10.

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Das Cover ist sehr aufreizend gestaltet und zusammen mit dem Reihen-Name „Playroom 10“ lässt sich direkt erkennen, dass es sich wahrscheinlich um eine erotische Geschichte handelt, die eventuell in einem Sexclub spielt. Dargestellt ist eine sehr leicht bekleidete Frau, die sich in aufreizender Pose an einem Fensterrahmen oder vielleicht einer Wand abstützt. Auf den ersten Blick wirkt es, als würde sie hinter einem Fenster mit halb offenen Jalousien stehen – als würde man verbotener Weise von draußen in das innere einer fremden Wohnung sehen. Auf den zweiten Blick sind die waagerechten Streben dafür allerdings zu weit auseinander und es wirkt eher, als wäre es eine Art ‚besonderer‘ Käfig. Sollten sich meine Vermutungen bestätigen, ist das Cover auf jeden Fall sehr passend gewählt. Leider ist der Coverdruck etwas unscharf – aber vielleicht hat das auch etwas mit der Charakterentwicklung der Protagonistin zu tun?

 

Charaktere und Handlung

Ehrlich gesagt bin ich hin- und hergerissen, was ich zu diesem Buch sagen soll. Auf der einen Seite bin ich absolut von der Geschichte und dem Handlungsstrang begeistert, auf der anderen Seite bin ich allerdings auch ein sehr kritischer Mensch und das zu vereinen ist etwas schwierig.

Yelda, die Protagonistin der Geschichte, glaubt nicht mehr an „den einen Wahren“. Sie ist mehr der ruhige und zurückhaltende bzw. ängstliche Typ und steht auf Blümchen-Sex. Ihr Freund Pascal behandelt sie nicht sonderlich gut, betrügt sie und noch einiges mehr, was sie einfach so über sich ergehen lässt. Nachdem sie eine Nacht im Club ihres besten Freundes Kevin ausgeholfen hat, ist alles anders. Sie erkennt eine ganz neue Seite an sich und hat neue Freunde kennengelernt. Es ist, als wäre ein dicker Knoten in ihr geplatzt und nun kommt alles ans Licht, was vorher tief in ihr verborgen gewesen ist.

Ich muss sagen, dass mir Yeldas Entwicklung hin und wieder zu schnell vonstatten ging. Ich glaube zeitlich gesehen beinhaltet das Buch sieben Tage und sich da vom Mauerblümchen zur Sexbombe zu entwickeln ist in meinen Augen schon etwas übertrieben. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Zeitverläufe ein wenig breiter zu streuen, um dem ganzen mehr Authentizität einzuhauchen.

Neben Yelda gibt es noch ihre beiden Chefs, die Dalton Brüder Jesse und James, die für sie wie eine Familie sind; Olena, eine neu gewonnene Freundin aus dem Playhouse, und ihren besten Freund Kevin, die alle eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen. Jegliche ihrer Handlungen sind auf irgendeine Art und Weise miteinander verknüpft und haben einen relevanten Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte.

 

Schreibstil

Die „Playroom 10“-Reihe beginnt mit einem sehr fesselnden Auftakt. Ich konnte das Buch, nachdem ich es einmal angefangen hatte, überhaupt nicht mehr aus der Hand legen.

Der Schreibstil war sehr gut und flüssig und auch die Wortwahl ist mir positiv aufgefallen, denn sie hat in meinen Augen perfekt zu den jeweiligen Charakteren gepasst und wirkte auch bezogen auf ihre gesellschaftliche Schicht sehr authentisch. Über ein Wort bin ich allerdings immer und immer wieder gestolpert, was mir absolut nicht gefallen, sondern mich eher genervt hat – aber darüber kann ich hinwegsehen. Ebenfalls war der Schreibstil recht abwechslungsreich gestaltet, verschiedene Begriffe für dieselben Worte wurden verwendet, aber alles in einem gesunden Maß, dass es nicht verwirrend wirkte. Das Einzige, was für mich sehr gewöhnungsbedürftig war, bezieht sich auf immer wieder auftretende englische Sätze bzw. Ausrufe. Zu dem Buch bzw. der Geschichte passte es, aber mir selbst gefällt das nicht sonderlich.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Sichtweisen geschrieben worden ist. Dadurch hat man viele verschiedene Eindrücke von Gedanken und Gefühlen der verschiedenen Charaktere bekommen. Man fühlte sich direkt verbundener zu den Charakteren und konnte ihr Handeln besser nachvollziehen und ihre Gefühle intensiver nachempfinden. Besonders mit Yelda konnte ich mich sehr gut durch ihre Gedanken identifizieren, denn auch mir fällt es manchmal recht schwer, aus mir herauszukommen.

Die unterschiedlichen Sichtweisen sind jeweils durch Kapitelüberschriften kenntlich gemacht worden. An dieser Stelle fand ich auch sehr gut, dass es immer nur von Kapitel zu Kapitel endete und nicht mittendrin auf einmal jemand anders erzählte. Schade fand ich an dieser Stelle, dass die Überschriften nicht einheitlich gestaltet worden sind. Mal stand dort nur ein Name, mal gab es noch zusätzlich eine Information zur Person oder auch mal eine Orts- und Zeitangabe. Einheitlichkeit hätte ich besser gefunden.

 

Fazit

Die Geschichte um Yelda und ihre Freunde hat mich gefesselt, wie lange kein Buch mehr. Ich habe sie nur so in mich aufgesogen und verschlungen. Und ich habe sie geliebt. Definitiv bin ich froh, dass ich gleich den zweiten Band hinterherlesen kann. Nicht nur, weil dieser schon erschienen ist, sondern weil Teil 1 mit einem richtig bösen Cliffhanger endet und die Folter noch abzuwarten einfach zu übel gewesen wäre.

 

Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen  

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