Autor/in: Philippa L. Andersson
Titel: Befreit und bereit
Reihe/Band: Tease & Please, Band 6
Genre: Erotikroman
Erschienen: Februar 2020
ISBN: 978-3-96698-226-9
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise für eine Werbekampagne von der Agentur Mainwunder und der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
„Sei deinen FREUNDEN nah.
Aber deinen EX-FREUNDEN näher.
Zumindest dem RICHTIGEN …“
Das Letzte, was das Tease & Please gebrauchen kann, ist im Fokus der Medien zu stehen. Als eine Kundin Nathan Hard, einem Angestellten des Klubs, Körperverletzung vorwirft, schrillen deshalb in der Rechtsabteilung alle Alarmglocken. Um Schaden vom Klub abzuwenden soll die externe Anwältin Lexy Carter den Fall übernehmen. Aber niemand hat damit gerechnet, dass Nathan und Lexy eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.
Wird Lexy dennoch den Fall übernehmen?
Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Auch beim sechsten Band der „Tease and Please“ Reihe von Philippa L. Andersson besteht der Titel wieder aus zwei zueinanderpassenden Worten. Nach „Berührt und verführt“ oder auch „Entdeckt und erweckt“ gibt es nun „Befreit und bereit“ – zwei Adjektive, die in einem Handlungsgeschehen aufeinanderfolgen würden. Der Reihentitel selbst ist der Club-Name des Haupthandlungsortes bzw. des Hauptthemas des Buches und symbolisiert so die Zugehörigkeit. Die Worte „befreit“ und „bereit“ würde ich, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, auf die beiden Hauptcharaktere Nathan und Lexy beziehen, was ich aber im unteren Abschnitt noch etwas näher erklären werde. Auf jeden Fall passend gewählt, wie ich finde.
Auf schlichtem schwarzem Hintergrund erheben sich zwei majestätisch wirkende Schmetterlinge aus einer Wasserpfütze. Das Cover ist somit exakt so gestaltet, wie die vorhergehenden fünf Bände, mit dem einzigen Unterschied, dass die farbliche Gestaltung nun gelb ist. Mit seinem kompletten Anblick wirkt das Cover auf mich sehr edel und hochwertig – ich finde für ein Buch über einen BDSM-Club ist das Cover abstrakt und gut gewählt.
Charaktere und Handlungsorte
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erst einmal erklären, was das „Tease and Please“ überhaupt ist – vor allem für diejenigen unter uns, die noch keinen Band der Reihe gelesen haben. Das „Tease and Please“ ist ein privater, in höheren Kreisen aber sehr bekannter, BDSM-Club, der sehr auf Diskretion bedacht ist. Die Kunden kommen dorthin, um sich ihre geheimsten und verbotensten Wünsche zu erfüllen. In den vorhergehenden Bänden der Reihe haben wir schon einige wichtige Personen, wie z.B. den Geschäftsführer Reece Randall und den Firmenanwalt Ian Randall kennengelernt.
In diesem Teil dreht sich aber alles um Nathan Hard. Er ist ein Angestellter des Clubs und arbeitet nachts als Dom. Neben diesem Job ist er allerdings noch Möbelbauer – er konstruiert eigene Möbel oder auch auf Wunsch oder Auftrag z.B. Möbel für den Club oder andere Personen. Beide seine Jobs unterstreichen seinen feinfühligen und intelligenten Charakter. Wie ich schon zum Titel gesagt hatte, würde ich auf Nathan, im Hinblick auf den Klappentext, das Titelwort „befreit“ beziehen.
Lexy Carter ist Anwältin und ich persönlich bin nicht komplett mit ihr warm geworden. Durch ihren Ex-Freund geriet sie an richtig böse Typen und muss wöchentlich Raten für seine Vergehen zahlen. Sie ist ein ziemlich sturer und nachtragender Charakter und wirkt auf den ersten Blick ziemlich prüde. Auf eine gewisse Art und Weise könnte man sie aber auch als recht naiv bezeichnen. An ihrem Charakter hat mich ihre vorverurteilende Art ziemlich genervt und auch, dass sie sich selbst und ihre Vorlieben öfter mal verleugnet hat. Im Kontext dazu würde auf sie der zweite Titelbegriff „bereit“ sehr gut passen, wie ich finde.
In der Vergangenheit hatten Nathan und Lexy bereits eine Beziehung miteinander, die in die Brüche gegangen ist, da sie anscheinend nicht vernünftig miteinander kommuniziert haben. Zwischen ihnen stehen zu Beginn der Geschichte viele Lügen und unausgesprochene Dinge.
Schreibstil und Handlung
Wieder mal konnte ich direkt in die Geschichte um das „Tease and Please“ eintauchen. Der Schreibstil ist sehr fesselnd und direkt, manchmal auch sehr spielerisch. Gerade die spielerischen Dialoge haben mir sehr gut gefallen, denn ich finde, dass die sehr zur intimen Atmosphäre beigetragen haben. Durch die flüssige Wortwahl konnte mich die Story um Nathan und Lexy direkt in ihren Bann ziehen.
Faszinierend war auch die Mischung zwischen Erotik und Krimi in dieser Geschichte, wobei mir der actionreiche Krimianteil teilweise sogar etwas zu viel war. Grundsätzlich wurde das Buch dadurch aber noch spannender, sodass ich es wirklich kaum aus der Hand legen konnte.
Ein wenig war ich manchmal durch die Erzählperspektive verwirrt. Erzählt wurde „Befreit und bereit“ in der ICH-Perspektive, nur in den einzelnen Kapiteln habe ich manchmal nicht ganz mitbekommen, trotz Charakterüberschrift, wenn die Seiten geswitcht haben.
Auch muss ich leider noch hinzufügen, dass mir die Reaktion des „Tease and Please“-Inhabers samt Anwalt auf den Klagegrund der Kundin sehr suspekt und unrealistisch gewesen ist. Verständnis für die Situation hin oder her, ich kanns mir nur in der echten Welt nicht vorstellen, dass sowas so einfach wieder vom Tisch wäre.
Fazit
Alles in allem auf jeden Fall wieder eine sehr heiße Story, die ich wirklich genossen habe. Auf Nathans Geschichte habe ich schon so lange hin gefiebert, denn von seinem kurz vorhergehenden Auftritt war ich sehr neugierig auf ihn. Meine angebrachten Kritikpunkte waren für mich selbst beim Lesen nicht sonderlich schwerwiegend und deshalb kann ich auch abschließend sagen, dass ich immernoch süchtig nach dieser Reihe bin und noch auf einige weitere Bände hoffe.
Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen
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