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"Jeder deiner Atemzüge" von Alexandra Fischer

 

Autor/in:            Alexandra Fischer

 

Titel:                    Jeder deiner Atemzüge

 

Genre:                 Coming of Age

 

Erschienen:        März 2021

 

ISBN:                    B08Z45FN2F

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Teilnahme an einer Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Kann man seine große Liebe finden, wenn man erst zwölf Jahre alt ist? Ein berührender Roman vor der Kulisse Hawaiis, der von zwei jungen Menschen erzählt, die verschiedener nicht sein können und die der Ozean auf mehr als nur eine Art voneinander trennt.
Sommer 2004: Nachdem ihre ältere Schwester Tara spurlos verschwunden ist, verbringt Allie den Sommer bei ihren Großeltern auf Kauai. Dort trifft sie Kale, einen merkwürdigen Jungen, dem das Meer wichtiger ist als alles andere. Allie, die Wasser nicht besonders mag, kann zunächst nicht viel mit Kale anfangen, doch sie spürt eine Verbindung zu ihm, die sie nicht mehr loslässt und die sie von den Problemen in ihrer Familie ablenkt. In den darauffolgenden Sommern kehrt Allie immer wieder nach Kauai zurück und die zarten Gefühle der beiden entwickeln sich zu etwas Großem. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht das Meer, das Kale als Apnoetaucher zu bezwingen versucht. Schon bald muss Allie erkennen, dass das Leben an Kales Seite ein ständiger Kampf gegen die unendliche Tiefe ist, die ihn immer mehr herausfordert, und gegen die sie zu verlieren scheint. Wird sie Kale am Ende aufgeben oder wird es ihr gelingen, ihn zu halten?
Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, die Faszination des Tauchens und die Kraft der Liebe, die manchmal tiefer reicht als jeder Ozean.

 

Buchtitel und Coverdesign

Das Cover ist in hellen glitzern schimmernden Farben dargestellt. Während die obere Hälfte mehr ins Orangefarbene geht, dominiert auf der unteren Hälfte das Lilafarbene. Wenn man etwas genauer hinsieht, dann wirkt das Aufeinanderprallen dieser beiden Farben in der Mitte des Covers wie Wasser bzw. aufschäumende Gischt oder gar sich brechende Wellen. Diese Farben und die Darstellung haben etwas träumerisches an sich, bei dem man sich leicht in seiner eigenen kleinen Welt verlieren kann.

Der Titel „Jeder deiner Atemzüge“ könnte auf beide Protagonisten gleichermaßen verstanden werden. Auf Kale bezogen, versteht er sich wohl auf dessen Taucherlebnisse und bei Allie wird es wohl im Kontrast zum Verschwinden ihrer Schwester, wie der Klappentext beides bereits verraten hat, stehen. Aber das nur am Rande als Vermutung vor dem Lesebeginn.

 

Charaktere

Allie ist etwa 12 Jahre alt, als ihre Schwester Tara auf einmal spurlos verschwindet. Seitdem hängt der Haussegen in ihrer Familie noch schiefer als sonst und statt sich um sie zu kümmern, wird sie zu ihren Großeltern nach Hawaii verfrachtet. In ihrem noch so jungen Leben muss Allie einiges ertragen: Von der fehlenden Zuneigung ihrer Mutter über deren an ihr ausgelebten Angststörung und weiteren Auffälligkeiten ist ihr unbeschwertes Leben vorbei.

Kale ist nur wenig älter als Allie, als die beiden sich das erste Mal persönlich miteinander unterhalten. Er ist ein Kind des Meeres, denn er liebt das Wasser über alles und verbringt dort auch am meisten Zeit. Außerdem würde er nie etwas essen das Familie hat. Kale ist fasziniert vom Tauchen, genauer gesagt vom Apnoe-Tauchen, weshalb er sehr viel trainiert, um immer und immer wieder neue Rekorde aufzustellen und sich in der Tiefe des Wassers zu verlieren.

Allie und Kale waren beide sehr authentisch ausgearbeitete Charaktere. In ihrem Verhalten waren sie typische Kinder bzw. Teenager und auch als Erwachsene konnte ich sie mir, was deren geistige Entwicklung angeht, sehr gut vorstellen.

 

Schreibstil und Handlung

Alles, was ich in diesem Abschnitt werde sagen können, fällt mir gerade unglaublich schwer. Ich habe dieses Buch, wie oben angegeben, in einer Leserunde gelesen und bin, wenn ich mir die Beiträge der anderen so angesehen habe, die einzige gewesen, die irgendwie keinen richtigen Zugang zur Geschichte und den betreffenden Charakteren gefunden hat. Gerade auf diese Aspekte möchte ich nun etwas genauer eingehen.

Angefangen hat das ganze Chaos schon für mich mit dem Stilmittel der Analepse. Ja, ich wusste, dass die Geschichte in dauerhaften Zeitsprüngen verläuft, die sich auf die wichtigsten Ereignisse im Leben von Allie und Kale beziehen, und im Normalfall komme ich mit immer mal eingeworfenen Zeitsprüngen auch sehr gut zurecht, aber in diesem Fall leider nicht. Zugegeben, es war auch mein erster „Coming-of-Age“-Roman und was das angeht habe ich wohl festgestellt das dieses Genre in der Form nichts für mich ist. Ist zumindest auch eine Erkenntnis. Besonders gestört hat mich an den Zeitsprüngen, dass man an jedes Kapitel wieder komplett neu herangehen musste, dass Nichts wirklich zusammenhängend war und man immer neu an die Gegebenheiten herangeführt und aufgeklärt werden musste, was weiterhin passiert war, wo man mittlerweile ist und warum es so ist. Außerdem hatte die Geschichte von Allie und Kale unglaublich viel Text mit reinen Informationen, sodass mir im Verlauf immer mehr die Interaktion bzw. Gespräche zwischen den Charakteren fehlten. Man musste sehr viel zwischen den Zeilen lesen, was dafür gesorgt hat, dass für mich einige Gefühlsregungen nur schwer greifbar waren. Auch der sehr flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin konnte da leider nicht viel entgegenwirken.

Von der Handlung her bot „Jeder deiner Atemzüge“ eine sehr breite Mischung verschiedenster Themen vom Apnoe-Tauchen hin zur Verschmutzung der Meere, dem Stranden der Wale oder anderer Lebewesen und der hawaiianischen Kultur. Jeder der angesprochenen Themenbereich war äußerst gut recherchiert und man merkt eindeutig, wie viel Arbeit in der Anbringung dieser Inhalte gesteckt haben muss. So interessant es allerdings auch war, wirkte es ab einem gewissen Zeitpunkt auf mich recht überhäuft, was auch dafür sorgte, dass für mich die Beziehungsentwicklung zwischen den Protagonisten Allie und Kale irgendwo auf der Strecke blieb.

Bei verschiedenen Szenen der Geschichte, gerade was das elterliche Verhalten in Allies Familie anging, zweifelte ich außerdem daran, ob das wirklich eine realistische Darstellung gewesen ist. Ich konnte mir vieles in dem Ausmaß gar nicht vorstellen, was letztendlich wahrscheinlich daran gelegen hat, dass ich noch nicht sonderlich viel Lebenserfahrung habe und deshalb auch denke oder hoffe, dass ich in vielen Bereichen anders gehandelt hätte. Allerdings kamen immer mal wieder solche Szenen auf, die die Geschichte für mich leider nur komplizierter gemacht haben. Ab einem gewissen Punkt konnte ich selbst die Beziehung zwischen Allie und Kale nicht mehr ganz nachvollziehen, denn für mich bedeutete vieles an seinem Verhalten für Allie ein Leben in Angst und voller Schmerz, was ich persönlich so wahrscheinlich nie mitmachen würde.

All diese angesprochenen Punkte haben dafür gesorgt, dass ich mich entschieden habe, das Buch nicht anhand einer Sternebewertung zu beurteilen. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass ich es wirklich zutreffend beurteilen könnte. Dadurch, dass mir jeglicher Zugang fehlte, habe ich es zwar gelesen und die Geschichte auch in mich aufgenommen, versucht zu verstehen oder etwas daraus mitzunehmen – bin nun voller Gedanken, aber nichtmal wirklich in der Lage zu sagen, ob ich es inhaltlich gut oder schlecht fand.

 

Fazit

Leider habe ich weder zur Geschichte noch zu den Charakteren einen wirklichen Zugang finden können, weshalb dieses Buch für mich eine ziemlich langatmige Angelegenheit gewesen ist. Es gab zwar einige sehr interessante Themen und ich bestreite auch überhaupt nicht, dass die Autorin schreiben kann, aber das hat für mich nicht ausgereicht, um die Geschichte beurteilen zu können. Deshalb entfällt bei diesem Buch auch die Sterne-Bewertung und die angegebenen 3 Sterne dienen nur dazu die Rezension auf verschiedenen Plattformen teilen zu können.

 

Bewertung: keine Bewertung in

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