Autor/in: Sarah Archer
Titel: The Plus One: Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
Genre: Science-Fiction
Erschienen: Januar 2020
ISBN: 978-3-453-32033-8
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Teilnahme an einer Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
„Verliebt in einen Roboter!“
Die junge Ingenieurin Kelly ist klug, ehrgeizig – und solo. Als die Hochzeit ihrer Schwester bevorsteht, droht sie wieder einmal am Single-Tisch zu enden. Doch dann tritt Ethan in ihr Leben. Er sieht gut aus, ist charmant und witzig. Und er versteht Kelly wie kein Zweiter auf dieser Welt. Kein Wunder, schließlich hat sie ihn höchstpersönlich programmiert. Aber dann passiert etwas, das Kelly nie für möglich gehalten hätte: Sie verliebt sich in ihren selbstgebauten Traummann …
Buchtitel und Cover
Vom Design her passt alles ziemlich stimmig zusammen. Auf dem Cover sind ein Mann und eine Frau abgebildet. Sie steht auf einer Art Hocker und umarmt den Mann, von dem wir nur den Rücken sehen können. Er scheint einen schicken Anzug zu tragen und sie ein hübsches Kleid – sozusagen ausgehfertig. Um die beiden herum liegen lauter Schrauben und Muttern, während die Frau in ihrer rechten Hand noch einen Schraubenschlüssel hält.
„The Plus One“ ist auf Hochzeiten und Familienferien das „Plus 1“ – der Anhang, den man mitbringt, um nicht am Single-Tisch zu landen. Der Untertitel „Sie baut sich Mr. Right einfach selbst“ beschreibt in diesem Fall die Lösung des Problems der Protagonistin.
Klappentext, Cover und Titel passen einfach unglaublich gut zusammen und ich liebe es ja, wenn das der Fall ist.
Charaktere und Inhalt
Kelly ist die Hauptfigur in dieser Geschichte. Sie ist von Beruf Roboteringenieurin und verdammt gut in ihrem Job. Sie legt eine sehr zurückhaltende und introvertierte Art an den Tag was zusätzlich zu ihrer Arbeitsversessenheit dafür sorgt, dass sie nicht allzu viele Freund- oder Bekanntschaften pflegt. Ihre beste und einzige Freundin ist Priya und die arbeitet zufällig noch im selben Konzern. Zwar haben sie den gleichen Job, sind vom Typ her aber grundsätzlich verschieden. Kellys Ziel ist es, einen optimalen Pflegeroboter zu entwickeln, der in der Lage ist mit Menschen zu interagieren.
Ihre Familie ist nicht zwingend die einfachste. Ihr Vater ist trotz desselben Berufs irgendwie distanziert, bei ihrer Schwester Clara dreht sich nur alles um ihre bevorstehende Hochzeit und das ja alles perfekt sein muss und der Bruder Gary ist vollauf beschäftigt mit seinen drei kleinen Töchtern. Es bleibt noch die Mutter, aber die toppt nochmal alles. Ihr größtes Problem ist, dass Kelly mit ihren 29 Jahren noch Single ist und nicht plant, ein Date mit auf die Hochzeit ihrer Schwester zu bringen.
Und diese ganze Situation bringt Kelly dazu, Ethan zu entwickeln, ihr perfektes Date für die Hochzeit. Ethan ist ein Roboter. Überaus intelligent, sehr wissbegierig und schnell lernfähig, sodass er in der Lage ist, perfekt an die Gesellschaft angepasst zu existieren. Außerdem ist er Kellys Lösung für die ständige Überfürsorglichkeit ihrer Mutter.
Schreibstil und Handlung
„The Plus One“ lässt sich schön flüssig und angenehm runterlesen. Die Beschreibungen sind interessant gemacht und dadurch wurde ich auch des Öfteren von der Handlung gefesselt. Ein wenig hat mich jedoch die Erzählperspektive irritiert, denn ich bin mehr der ICH-Perspektiven-Leser, aber die Geschichte um Kelly und Roboter Ethan ist in allwissender Erzählform verfasst.
Das Tempo der Geschichte ging mir teilweise etwas zu flott. Über die Entwicklung von Roboter Ethan erfährt man kaum etwas und auch wirkte es etwas unrealistisch, dass Kelly mit ihrem Arbeitsprojekt Probleme hat, aber Ethan in nur einer Nacht allein bauen kann und er augenscheinlich perfekt ist. Vor allem da auch das Thema der Robotik sehr interessant ist, hätte ich ein paar mehr Informationen echt toll gefunden. So wirkte es in gewisser Art und Weise, als wäre es ein Klacks, ein technisches Wesen zu programmieren. Auch das Ende wirkte auf mich sehr überstürzt und konnte dadurch bedingt leider keine großen Gefühle in mir wecken.
Die Handlung selbst war teilweise etwas vorhersehbar, was mich persönlich aber nicht gestört hat. Was mich gestört hat war allerdings, dass der Inhalt der Geschichte an einigen Stellen etwas „extrem“ wurde bzw. Kelly ein Verhalten an den Tag legte, was ich als ‚beängstigend‘ bezeichnen würde. Diese Parts waren mir beim Lesen auch irgendwie etwas unangenehm, auch wenn einiges nur angedeutet und nicht direkt ausgeführt wurde.
Aber wie das mit Robotern oder menschenähnlichen Wesen so ist – lustige Momente sind vorprogrammiert und davon gab es definitiv mehr als genug. Sie haben mich immer wieder zum Lachen oder auch nur mal dezent zum Schmunzeln gebracht.
Fazit
Allgemein gesehen steckt in diesem Buch in meinen Augen eine sehr interessante Idee, über die man leider zu wenig Informationen bekommen hat. Trotzdem hat mir die Geschichte an vielen Stellen sehr gut gefallen und auch die verschiedenen Entwicklungen waren immer spannend und teilweise auch aufregend. Die Protagonistin schien ein gewisses Extrem auszuleben und die steigerte sich über die ganze Geschichte hinweg, bis es irgendwann nur noch unmöglich zu verstehen war. Trotzdem gab es ein Ende, mit dem ich auf jeden Fall gut leben konnte, nochmal lesen würde ich es wahrscheinlich aber eher nicht.
Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen
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