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"Ein Wunsch in den Wellen" von Ella Thompson

 

Autor/in:            Ella Thompson

 

Titel:                    Ein Wunsch in den Wellen

 

Reihe/Band:      Stonebridge Island, Band 1

 

Genre:                 Liebesroman

 

Erschienen:        Mai 2021

 

ISBN:                    978-3-453-58075-6

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Auf dem Gestüt der Cooper-Schwestern werden Wünsche wahr

Abigail Cooper verabscheut Cameron Montgomery vom ersten Augenblick an, als er das Gestüt ihrer Familie betritt. Der reiche Erbe einer Hoteldynastie soll in den Silver Brook Stables auf Stonebridge Island Sozialstunden ableisten. Abigail, die zusammen mit ihren beiden Schwestern das Gestüt leitet und sich als Therapeutin für traumatisierte Kinder engagiert, hat weder Zeit noch Lust, sich um den neuen Mitarbeiter zu kümmern. Doch zu ihrer Überraschung ist Cameron nicht nur entsetzlich attraktiv, sondern auch noch ungemein charmant. Wenn da nur die Vorgeschichte nicht wäre, die ihn auf das Gestüt geführt hat …

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Auf dem Cover erstreckt sich ein strahlend blauer Himmel vor einer kleinen malerischen Küste. Im Hintergrund ist eine kleine Insel mit einem verwaisten Leuchtturm auszumachen, während im Vordergrund in kleiner, etwas morsch wirkender, Holzsteg umgeben von grünen Sträuchern zu sehen, der geradewegs in wunderschönes blaues Wasser hineinführt.

„Ein Wunsch in den Wellen“ symbolisiert für mich eine Geschichte mit Entwicklung und auch Hoffnung, denn damit haben Wünsche meiner Ansicht nach meist zu tun. Die angesprochenen Wellen spielen wohl auf den Handlungsort, die kleine Insel ‚Stonebridge Island‘, der Geschichte an. Mehr Vermutungen oder Gedanken zur Titelwahl waren allerdings auch in Kombination mit dem Klappentext nicht möglich.

 

Charaktere

Abigail Cooper ist eine von drei Cooper-Schwestern und arbeitet auf der Insel als Therapeutin für traumatisierte oder behinderte Kinder. Früher hatte sie mal eine eigene Psychotherapie-Praxis, welche sie allerdings nach einem tragischen Ereignis, dass sie voller Schuldgefühle zurückgelassen hat, geschlossen und sie sich stattdessen der Pferdetherapie gewidmet hat. Abbi ist adoptiert, hat ein unglaublich gutes Verhältnis zu ihrer Familie und liebt diese über alles. Sie war mal verheiratet, allerdings hat diese Erfahrung sie dazu gebracht, teilweise äußerst stur und festgefahren in ihrer Einstellung und ihren Gedanken zu sein.

Cameron Montgomery ist der Erbe einer großen Hoteldynastie und steht mit seiner Familie auf Kriegsfuß. Aus diesem Grund werden ihm auch verschiedenste Dinge in die Schuhe geschoben, um ihn, zumindest zeitweise, loszuwerden. Die Einzige, die zu ihm steht, ist seine kleine Schwester. Zunächst machte er den Eindruck eines eingebildeten reichen Schnösels, der keine Ahnung von körperlicher Arbeit hat. Er war ein sehr glatter Charakter, dem man sich, für meine Begriffe, nur schwer annähern konnte.

 

Schreibstil und Handlung

Der Schreibstil von Ella Thompson war sehr klar und angenehm. Im Großen und Ganzen ließ sich die Geschichte auch recht gut lesen, bis auf die Tatsache, dass einige Kapitel unglaublich lang ausformuliert waren. Meist waren dafür eine Menge Beschreibungen verantwortlich, die man besser gekürzt hätte, um den Leser nicht zu langweilen oder gar einzuschläfern. Teilweise hatte ich durch eben diese oft vorkommenden ausschweifenden Beschreibungen den Faden der Geschichte verloren oder konnte mich nicht zu 100% mehr auf das konzentrieren, was eigentlich gerade beschrieben worden ist. Als positiv empfand ich jedoch, dass trotz der allwissenden Erzählperspektive die Gefühle der Protagonisten sehr gut verständlich geworden sind.

Die Handlung bot ein sehr angenehmes Kleinstadtsetting mit den typischen Kleinstadt-Charakteren und einer Menge Klatsch und Tratsch. Und dann waren da natürlich noch Abigail und Cameron, die sich zu Beginn der Geschichte überhaupt nicht ausstehen konnte, und ihre jeweiligen Familien. Das Empfinden gegenseitiger Abscheu war der Start, danach folgte ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden und wenig später entwickelte sich aus dem Ganzen auf einmal eine Art Beziehung. Mir persönlich ging das zu schnell und auch wenn die Gefühle und Gedanken der beiden deutlich geworden sind, wirkte diese Entwicklung teilweise etwas übereilt und unrealistisch.

Die Protagonisten selbst waren auch sehr kontrastreich angelegt. Während ich Abbi zu Beginn noch für die zugänglichere von beiden hielt, entwickelte sie sich über die Geschichte hinweg nur minimal, was ich als äußerst frustrierend empfand. Cameron hingegen, der erstmal ziemlich unnahbar gewirkt hat, war in seinen Handlungen gut nachzuvollziehen und hat mich letztendlich mit seinem Charakter noch positiv überrascht.

Ein weitaus größeres Problem war für mich allerdings die Tatsache, dass der Handlungsfokus des Buches nicht auf den Entwicklungen zwischen Abigail und Cameron lag, sondern viel mehr auf einer eigentlich im Hintergrund existierenden Nebengeschichte. Auch dieser Punkt hat wohl maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Geschichte in die Länge gezogen hat. Am schlimmsten war allerdings, dass selbst die zu sehr im Vordergrund stehende Nebenhandlung nicht ausgeführt worden ist, sondern man am Ende mit einer Menge offener Fragen zurückgelassen wurde. Im Hinblick auf die dicke des Buches war dies ein echt frustrierender Moment, als ich diese Tatsache festgestellt habe.

 

Fazit

Ein mittelmäßiger erster Band, der aber trotzdem neugierig auf mehr Storys über die Cooper-Schwestern gemacht hat. Sollte Band 2 allerdings ähnlich verlaufen und so viele offene Fragen am Ende haben, werde ich die Reihe wohl nicht zu Ende lesen, dafür war die Geschichte dann doch nicht fesselnd genug.

 

Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen  

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