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"Schreib mit!" von Adriana Popescu

 

Autor/in:            Adriana Popescu

 

Titel:                    Schreib mit!:

                             Das Schreibjournal für Schriftsteller*innen  

 

Erschienen:        Juli 2021

 

ISBN:                    9783947738984

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über den Vertrieb zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Schreib mit!

Da du hier bist, gehe ich davon aus, dass du dich schon eine kleine Weile mit dem Schreiben beschäftigst, vielleicht sogar mitten im Romanmanuskript sitzt, oder zumindest eine Idee hast, die du endlich auf Papier bringen willst.

Dieses Journal begleitet dich an jedem Schreibtag, verhilft dir zu einer Schreibroutine und liefert kleine Inspirationen, Motivation, sowie Platz für Reflexionen.

 

Buchtitel und Coverdesign

„Schreib mit!: Das Schreibjournal für Schriftsteller*innen“ beschreibt als Titel einen rein sachlichen Inhalt, denn es ist genau das was beschrieben wird und worum es in dem Buch gehen wird. Gleichzeitig ist es aber auch eine aktive Aufforderung zum Schreiben, die wahrscheinlich motivierend wirken soll. Gerade dieser motivierende Aspekt wurde für mich mit dem Cover aber schon direkt etwas runtergezogen, denn dieses ist nicht sonderlich auffällig. Vor allem würde ich dahinter aber nichts Kreatives erwarten, denn es ist eigentlich nur in verschiedenen Brauntönen, Weiß und Schwarz wellig gestreift. „Schreib mit!“ ist in Schreibschrift im oberen Bereich mittig platziert worden und soll wohl eine kreative Wirkung haben. Der Untertitel bzw. der Titelzusatz ist in einer Schreibmaschinenschriftart abgedruckt, was gleichzeitig künstlerisch, aber auch altmodisch auf mich wirkte.

 

Aufbau und Idee

Beginnen tut dieses Buch mit einem Brief der Autorin, die den Leser/Schreiberling begrüßt und auf ihre Idee hinter dem Schreibjournal eingeht. Danach folgen die Seiten, mit denen man letztendlich am eigenen Buch oder an der eigenen Geschichte arbeiten soll. Jede Seite ziert ein Motivationsspruch für den Tag und man kann allgemeine Angaben zum Tag, Schreibziel und zum Gesamtfortschritt des Projektes machen. Diese sollte man auf jeden Fall machen, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Weiterhin wird man dazu angeregt, einen Rückblick auf die vergangenen Kapitel zu werfen und den vorangegangenen Tag zu bewerten. Sollte dieser Rückblick nicht so positiv verlaufen, gibt es extra Platz, um sich seine Zweifel von der Seele zu schreiben und daraufhin ein Tagesschreibziel festzulegen. Zum Abschluss der Reflexions- und Planungsphase gibt es noch für jeden Tag eine kleine Aufwärmübung, um leichter in den Schreibprozess hineinzufinden. Zwischen den ganzen Tagesseiten gibt es immer wieder eine Doppelseite mit Zitaten berühmter Schriftsteller und einer Schreibübung für Dialoge, die den Schreibprozess anregen und unterstützen könnten. Auf der letzten Seite gibt es zum Abschluss wieder einen kleinen Brief der Autorin an den Leser/Schreiberling.

 

Umsetzung

Generell wirbt dieses Schreibjournal damit, Unterstützung bei einem bereits angefangenen Manuskript zu leisten und sogar dann, wenn man bisher nur eine grobe Idee der Geschichte im Kopf hat. Ich zähle zu der letzten Kategorie, denn ich habe eine Idee in meinem Kopf, die sich immer weiter entwickelt, bisher aber noch nicht zu Papier gebracht worden ist, und war gespannt darauf, wie ich vielleicht mit diesem Journal arbeiten könnte. Ich sage bewusst ‚könnte‘, denn so wirklich direkt mit dem Journal konnte ich nicht arbeiten.

Für mich war es leider zu schwer einen Anfang zu finden, denn dieses Buch bietet leider keinerlei Platz zur direkten Entwicklung einzelner Ideen oder gar zur Erstellung verschiedener Charaktere o. Ä. Meiner Meinung nach sorgt dieses Buch mit seinem Aufbau und Inhalt nur für die Entwicklung einer Schreibroutine. Selbst durch die Zitate und Schreibübungen konnte ich nur wenig Inspiration und Motivation gewinnen, um mich wirklich Tag für Tag mit einem Eintrag zu beschäftigen. Generell muss ich leider sagen, dass ich es inhaltlich auch nicht sonderlich individuell ausgestaltet fand, denn es war strikt immer wieder dasselbe. Täglich warteten dieselben Fragen und auch die Schreibübungen waren immer nur für die Ausarbeitung eines Dialoges gedacht. Meine Kreativität konnte es auf diese Art und Weise nicht wirklich anregen, auch wenn einige der Dialogideen schon interessant oder auch lustig gewesen sind.

Neben der Entwicklung einer täglichen Schreibroutine bietet das Buch auch viel Platz für die Reflexion des eigenen Werks und um mit seinen Zweifeln beim Schreiben umzugehen. An sich ist das schön gedacht, allerdings vermute ich, dass es durch das tägliche Wiederholen auch zum Gegenteil kommen kann und man die eigene Story vielleicht zerdenkt und eher mehr Zweifel entwickelt als sich davon frei macht.

Auch von der Aufmachung her hat mich das Buch nicht sonderlich angezogen – angefragt hatte ich es nämlich wegen der Idee und des Klappentextes. Seite für Seite sieht gleich aus und auch das Äußere ist absolut kein Hingucker. Durch die dunklen Farben hebt es sich kaum von den modernen, aktuell meist sehr strahlenden, Covern ab. Im inneren des Buches gab es leider auch keinerlei Abbildungen oder anderweitige Gestaltung. Der eine mag das gut finden, da man beim Schreibprozess nicht abgelenkt werden kann, andererseits wirkt ein bisschen Ablenkung manchmal auch Wunder und führt zu ganz neuen Ideen – so zumindest meine Meinung.

 

Fazit

Ich hatte mir dieses Schreibjournal irgendwie anders vorgestellt – abwechslungsreicher & kreativer. Für eine stumpfe Routineeinhaltung und Überwachung der eigenen Arbeit ist es sicher okay, mir hat aber eindeutig etwas gefehlt.

 

Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen  

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