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"LAYLA" von Colleen Hoover

 

Autor/in:            Colleen Hoover

 

Titel:                    LAYLA

 

Genre:                 Paranormaler Liebesroman

 

Erschienen:        Oktober 2021

 

ISBN:                    978-3-423-26308-5

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Teilnahme an einer Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Wie weit bist du bereit, für die große Liebe zu gehen?

Auf der Hochzeit von Laylas Schwester lernen sie sich kennen und lieben: Leeds, der seinen Lebensunterhalt als Musiker verdient, und Layla. Es is eine Amour fou – bis zu dem Tag, an dem Leeds‘ eifersüchtige Ex-Freundin versucht, Layla zu erschießen. Danach ist Layla nicht mehr sie selbst. Um die Beziehung zu retten und Layla zu stabilisieren, mietet Leeds das Haus, in dem sie sich kennengelernt haben. Doch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Laylas Zustand verschlechtert sich zusehends – so sehr, dass Leeds zu außergewöhnlichen Mitteln greifen muss, damit ihr beider Leben nicht völlig außer Kontrolle gerät …

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Das Cover zu „LAYLA“ erinnert sehr stark an die gestalterische Darstellung zu „Verity“ aus dem letzten Jahr. Die Front ist in zwei Hälften aufgeteilt. Im oberen Bereich ist ein dunkelblauer strahlender Sternenhimmel abgebildet. Darunter ist eine bunte Mischung aus weiß-grauen und verschiedenen lilafarbigen Gewitterwolken angeordnet, in deren Mitte der Titel „LAYLA“ in weiß hervorsticht. Im unteren Bereich sind eine paar hell leuchtende Blitze angeordnet, die sich aus den Wolken heraus ausbreiten.

Der Titel selbst ist der Name der weiblichen Protagonistin in dieser neuen Geschichte von Colleen Hoover, deren Name in goldener Schrift am oberen Rand des Covers prangt. Weitere Vermutungen zum Inhalt konnte man allerdings, auch nicht mit zur Hilfenahme des Klappentextes, leider nicht anstellen und so musste ich mich vollständig von der Handlung überraschen lassen.

 

Charaktere

Layla ist eine lebensfrohe, spontane und leicht verrückte junge Frau, die noch nicht so ganz weiß, wohin sie möchte oder was sie mit ihrem Leben anfangen will. In ihrem Kopf hat sie ein wahres Gedankenchaos, dem nicht immer so leicht zu folgen war. Nach einem schweren Unfall ist aber alles anders. Layla ist anders. Sie ist in sich zurückgezogen, hat Erinnerungslücken und sie scheint überhaupt nicht mehr sie selbst zu sein. Sowohl vor als auch nach dem Unfall empfand ich sie als sehr merkwürdig und bin nicht so gut mit ihrem Charakter klargekommen.

Leeds Gabriel ist Bassist in einer Country-Band, die vor allem für Hochzeitsauftritte gebucht wird. Da er auch eigene Songs schreibt, wollte er eigentlich nie ein fester Bestandteil der Gruppe werden, doch seit er von seiner Ex-Freundin Sable regelrecht verfolgt worden ist, steht er dem Bekanntwerden in der Öffentlichkeit eher skeptisch gegenüber. Er scheint ein bisschen ein Eigenbrötler zu sein und gleichzeitig ein wenig in seinem Leben festzustecken, sodass es nicht weiter vorangeht.

 

Schreibstil und Handlung

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir bei diesem Buch eher schwierig. Zum einen lag das daran, dass die komplette Story in der ICH-Perspektive des männlichen Protagonisten Leeds geschildert wird und kein Perspektivenwechsel stattfindet, und zum anderen waren die einzelnen Kapitel noch von einem „Befragungsteil“ abgegrenzt, der die komplette Handlung von hinten aufrollte. Diese beiden Aspekte allein machten es mir nicht sehr einfach, in die Geschichte hineinzufinden, denn teilweise war es sehr verwirrend und auch in die Länge gezogen, sodass man leicht den Fokus verlieren konnte. Der Schreibstil von Colleen Hoover war auch in diesem neuen Buch von ihr wieder einmal sehr flüssig und detailreich, allerdings fehlte es der Geschichte an Emotionalität und Sinnhaftigkeit. Die Dialoge zwischen den einzelnen Charaktere waren leider sehr flach und es wurde insgesamt nur sehr wenig Handlung übermittelt.

Die eigentlichen Geschehnisse der Geschichte betrachtend, kann man durchaus sagen, dass sich durch das komplette Buch ein roter Faden gezogen hat. Schade fand ich jedoch, dass der im Klappentext angesprochene Überfall auf Layla, der eigentlich die Schlüsselszene für die daraus resultierenden Ereignisse ist, nur auf knapp einer Drittel Seite erzählt worden ist und auch danach nur sehr sporadisch immer wieder erwähnt worden ist. Die Beziehung zwischen den Protagonisten Layla und Leeds entwickelte sich für meinen Geschmack viel zu schnell und wirkte dadurch vermehrt unrealistisch und als wäre sie nicht sonderlich ernst zu nehmen. Auch fehlte mir die Nähe zu den Charakteren, sie waren regelrecht farblos. Abgesehen mal davon wurden mir beide im Verlauf der Handlung immer unsympathischer, sodass ich eigentlich nur noch auf eine Auflösung des ganzen Chaos gewartet habe. Gerade Laylas und Leeds Zusammensein wirkte seit dem ‚Unfall‘ eher wie eine Pflicht, geradezu mechanisch und irgendwie erzwungen, als dass zwischen ihnen wirklich eine Verbindung existieren würde. Themenmäßig hatte man es in „LAYLA“ mit einer Geschichte über PTBS und geisterhaften Erscheinungen zu tun, wobei ich beide Themenbereiche leider nur als unzureichend ausgeführt empfand. Mit „LAYLA“ existierte eine äußerst interessante Idee, die zwar nur wenige Ähnlichkeiten mit „Verity“ hatte, auch wenn es vom Verlag anders beworben worden ist, jedoch leider nicht meinen auftauchenden Erwartungen entsprochen hat. Gerade durch den gezogenen Vergleich gingen meine Vermutungen in eine andere Richtung, was die Enttäuschung am Ende für mich noch größer machte. Während mich „Verity“ regelrecht mitgerissen und mir den Atem geraubt hat, mich zum Ende hin so geflasht hat, dass es mich wochenlang noch verfolgt hat, konnte mich „LAYLA“ so gar nicht überzeugen und hat mich größtenteils sogar gelangweilt. Bei diesem Buch wurde für meinen Geschmack leider zu viel Potential verschenkt, womit ich für mich das erneute Genreexperiment der Autorin als fehlgeschlagen bewerten würde.

 

Fazit

Leider hatte ich, bei dem großen Vergleich mit ‚Verity‘ aus dem letzten Jahr, viel zu hohe Erwartungen an dieses neue Genreexperiment von Colleen Hoover. Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht packen. Es fehlte an Gefühlen, Spannung und teilweise waren die Seiten mit unrelevanten Informationen gefüllt. Für CoHo-Fans ist eine Enttäuschung vorprogrammiert.

 

Bewertung: 2 YY von 5 Sternen 

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